Quelle: „Marketing Instrument Internet, Strategie-Werkzeuge-Umsetzung“ (3. Auflage) von Andreas Werner im dpunkt.verlag, Seiten 215-231
Webseitengestaltung
Das A und O der Webseitengestaltung ist bei Werner die Benutzerfreundlichkeit. Jedes Design einer Webseite sollte sich am Nutzer ausrichten und ihm gerecht werden. Die Struktur sollte sich an der Struktur orientieren die der Nutzer erwartet. Von jeder Unterseite sollte er zur Startseite leicht zurückfinden können. Das stellt besondere Anforderungen an die Navigation. Der Nutzer sollte auch stets erkennen können wo er sich gerade befindet, also auf welcher Unterseite o.ä.. In Texten sollte am besten Schrift mit Serifen verwendet werden da diese besser lesbar ist. Windows-Systemschriften und Alternativ-Fonts sind bei der HTML-Erstellung zu verwenden. So wird garantiert das der Text auf jedem Browser und Computer zu lesen ist. Bei langen Texten empfiehlt sich eine Druckversion anzubieten. Die meist dreispaltige Webseitenstruktur ist zum Drucken nicht geeignet. Kurze Texte sollten mit wenigen Blicken erfassbar sein. Eine Strukturierung mit Punkten, Strichen oder anderen Aufzählungszeichen ist dabei sehr hilfreich. Hinter diesen sollten jedoch nur eine halbe bis höchstens drei Zeilen stehen. Der Textanfang sollte die Funktion übernehmen zum Lesen anzuregen. Werner empfiehlt nichts zur Hervorhebung zu unterstreichen da Unterstriche den Links vorbehalten sein sollten. Links sollten sich auch nicht im Text befinden, lieber am Ende oder gleich gesondert. Designtechnisch nicht sonderlich schön aber eindeutig der Benutzerfreundlichkeit zuträglich ist das farbliche Abheben und Unterstreichen von Links. Viele Nutzer sind daran gewöhnt und können so gleich erkennen um was es sich handelt. Wenn ein Nutzer auf eine vorherige Seite zurückkehrt sollte sich der bereits angeklickte Link lila färben.
Weiterhin schreibt Werner das sich eine Webseite natürlich am Corporate Design eines Unternehmens ausrichten sollte. Die Wiedererkennung der Marke schafft im besten Falle Vertrauen. Die maximale Datenmenge sollte sich auf etwa 50 KB pro Seite belaufen (nach Frank Pusher). Heutzutage können die meisten Internetverbindungen zwar mehr vertragen jedoch sollte zu einer Breitbandversion immer auch eine HTML-Version angeboten werden. Verschiedene Bandbreiten sollten bei Audio- und Videostreams zur Verfügung gestellt werden. Bei Plug-ins können beim Nutzer die von Macromedia (Flash und Shockwave) und eine Audioabspielmöglichkeit vorausgesetzt werden. Allerdings sollte man vermeiden allgemein nicht so bekannte Plug-ins zu verwenden. Eine Vorschaltseite die die Software des Nutzers überprüft und bei fehlender auf eine Seite zum Installieren verweist, entspricht Werners Maxime der Benutzerfreundlichkeit. Wenn man eine flashlastige Intro verwendet sollte immer auch ein Skip-Button vorhanden sein. Noch besser wäre es wenn das Intro nur beim wirklich ersten Besuch der Seite abspielen würde. Wenn wirklich ein Anmelden des Nutzers nötig sein soll bevor er die Seite betreten kann, sollte ihm auch mitgeteilt werden was ihm das bringt. Auf englische Begriffe sollte immer verzichtet werden.
Zum Abschluss der Webseitengestaltung sollte unbedingt ganz viel getestet werden, auf verschiedenen Bildschirmen, Computern, Browsern und Internetverbindungen, um mögliche Fehler zu entdecken.